2020. január 15., szerda

Rebeka Tamási: Auch mit Glitzer

Diese Kurzgeschichte wurde zum ersten Mal hier auf Ungarisch veröffentlicht. Geschrieben von Rebeka Tamási, ins Deutsche übersetzt von Zsófia Hacsek.

Itt találhatjátok a novella eredeti, magyar verzióját. Tamási Rebeka írását Hacsek Zsófia fordította németre.

****

Der Opa hat Krebs. Mutti sagt, dass es schlecht sei. Ich sage, dass es cool ist. Ich wollte nur eine Schildkröte, aber sogar sie hab ich nicht bekommen. Kleine Mädls können nicht auf Schildkröten aufpassen, sagte Mutti. Mit sieben bin ich ja eh nicht mehr klein. Trotzdem hab ich die nicht gekriegt.

Opa will mir seinen Krebs nicht zeigen. Er sagt, er würde von mir zurückzucken, da er ein sehr schüchterner und ängstlicher Krebs sei. Vielleicht wird er ihn später doch zeigen.

Mutti ist ständig nervös. Sie erlaubt dem Opa nicht, Schoki und Brot zu essen. Schaust du, hat mir der Opa beim Mittagessen gesagt, deine Mutter will, dass ich verhungere. Ich hab ihm gesagt, dass er auch meinen Gemüseeintopf essen darf, da ich ihn eh nicht mag, aber er hat nur gelacht. Mutti hat nichts gesagt, aber sehr viel mit dem Geschirr beim Spülen geklirrt.

Es ist ein bisschen besser, wenn Vati zu Hause ist und nicht in Österreich. Nachdem ich schlafen gehe, reden sie noch sehr lange im Wohnzimmer. Ich denke, dass Mutti auch heimlich weint. Sie erwähnen immer die LKW-Firma und Opas geheimnisvollen Krebs.

Er ist in meinem Bauch, hat der Opa gesagt, ich kann ihn nicht zeigen. In deinem Bauch? Geht das nicht nur bei Mädchen? Schaust du, es gibt spezielle Fälle, hat der Opa gesagt und meine Haare gestreichelt.

Sein siebzigster Geburtstag hat sehr schön angefangen. Wir haben Brathendl mit zuckerfreier Torte gegessen. Opa war ein bisschen traurig und hat gesagt, warum er so viele Geschenke bekommt, aber ich weiß, dass er nur bescheiden ist. Er hat ein neues Hemd und einen dicken Roman bekommen. Wohin, für wann, hat er gefragt. Ich war die letzte, die ihm sein Geschenk gegeben hat.

Ich habe den Opa gezeichnet, mit dem Krebs in seinem Bauch. Ich habe ihn ein bisschen dicker gezeichnet, damit der Krebs genug Platz hat. Ich habe einen sehr großen Krebs gezeichnet, einen speziellen: Sein Bauch ist gelb-grün, seine Beine sind blau, und ich habe ihm auch einen Rahmen mit Glitzer-Stift gemacht, damit er noch schöner wird. Der Opa hat meine Zeichnung lange angeschaut und am Ende zu weinen angefangen. Gefällt's dir nicht, hab ich gefragt und am Ende fast selber geweint.

Mein Gretchen, du hast meinen Krebs so wunderschön gezeichnet, aber du hast ihn nicht mal gesehen, hat der Opa gesagt und mich sehr fest umarmt. Ich habe ihm gesagt, ich weiß's, weil man nur mit dem Herzen gut sieht.


Nincsenek megjegyzések:

Megjegyzés küldése

Benesóczky László: Látlelet a paradicsomból

Kis csoportunkat hatéves fennállása alkalmából Isten éltesse sokáig! A versem közlése előtt egy szemelvényt is hoznék ide Adorno Derűs-e a ...